Ingrid: Ich betrachte es als Kreislauf. Die Hilfe, die ich im Laufe meines Lebens erfahren habe, kann ich an anderer Stelle weiterreichen. Für mich bedeutet das: Essener Bürger helfen Essener Bürgern. Wer hat gibt dem der wenig hat. Das kostbarste Geschenk an andere ist das Zeitgeschenk. Das gilt in der Familie, bei der Nachbarschaftshilfe und auch bei FairSorger. Es gibt noch so viel zu tun...
Rita: Als Krankenschwester motiviert es mich immer wieder zu sehen, wie es auch unseren Schützlingen besser geht. Sie in ein menschenwürdiges Leben weg von der Straße zu motivieren und zu begleiten, gibt mir immer wieder die Kraft und die Dankbarkeit, keinen dieser Schicksalsschläge erlebt haben zu müssen, die so manchen von heute auf morgen aus der Bahn geworfen haben.
Veronika: „Ich sehe überall Spendenaufrufe, man verliert da schnell den Überblick, besonders wenn man sich das international anschaut. Und am Ende ist die schiere Flut der Spenden-Anfrager häufig der Grund dafür, dass man lieber nichts tut, weil man ja nicht genau weiß ob es das Richtige ist. Ich bin da pragmatisch. Hier vor unserer Haustür, inmitten unserer Wohlstandsgesellschaft, findet das Leid statt. Man kann es täglich sehen wenn man die Augen aufhält. Ich will einfach, dass meine Stadt sozialer und freundlicher wird. Und dazu trage ich meinen ganz persönlichen Teil bei, indem ich trotz Beruf, Familie etc. hier kräftig mit anpacke und mit meinen Händen Menschen helfe, die diese Hilfe bitter nötig haben.
Michael: „Es ist natürlich meine Erziehung, die wesentlich dazu beiträgt das hier zu machen, aber auch mein eigenes Selbstverständnis. Wir leben in einem vergleichsweise reichen Land, in dem wir durch Teilen dessen was wir persönlich haben, das Leid deutlich lindern können. Ich will einfach ganz persönlich etwas zurückgeben an bedürftige Menschen. Außerdem ist diese Art des Ehrenamtes sehr unmittelbar, man spürt sofort und ohne Umwege was die eigene Hilfeleistung bewegt und wie sie ankommt. Die Menschen stehen mir ja Angesicht zu Angesicht gegenüber. Und schlussendlich ist es bei mir so, dass Geben mir einfach mehr Freude macht als Nehmen. Dafür bekomme ich etwas geschenkt von den Menschen; echte, ungeschminkte Dankbarkeit. Das ist einfach wunderbar.
Anja: Ich helfe, schenke und teile gerne, weil meine Mutter mich so erzogen hat. Ich habe mit zwei Kindern (bald drei) nicht so viel Zeit, an Touren teilzunehmen, deshalb arbeite ich abends, wenn die Kinder schlafen, mit meiner Freundin Andrea im Lager oder übernehme den einen oder anderen Transport mit dem Auto. Damit kann ich andere entlasten und auch etwas dazu beitragen, dass den Menschen auf der Straße geholfen wird. Ich bin ein glücklicher Mensch, deshalb ist es für mich schön, etwas davon abgeben zu können.
Tobias: Hallöchen, mein Name ist Tobias, ich bin 39 Jahre alt und wohne in Essen. Ich war vor einigen Jahren selbst obdachlos, kann mich daher gut in die Situation hinein versetzen, wie sich Obdachlose fühlen. Ich versuche auf jeder Tour ein bisschen Heiterkeit und passenden Humor einzubringen, damit auch diese Menschen ihre Fröhlichkeit und die Hoffnung wieder finden.
Ulla: Es liegt wohl irgenwie in mir. Ungerechtigkeit konnte ich noch nie ausstehen und mir wurde im Elternhaus vorgelebt, dass man nur was ändern kann, wenn man nicht drüber redet, sondern tätig wird. Das durchzieht mein Leben wie ein roter Faden. Das Schicksal hat es nicht immer gut mit mir gemeint, doch ich hatte Glück. Glück, nach meiner Scheidung einen Partner zu finden der mich immer unterstützt hat, in dem was ich tat. Dieses Glück war durch den plötzlichen Tod meines Mannes viel zu früh zu Ende. Aber glückliche und auch schlechte Zeiten vergißt man nie. Eingebettet in einen Familen- und Freundskreis kommt man auch aus diesem Loch. Und Hilfe, die man selbst bekommen hat, sollte nie selbstverständlich sein. Das ist nur einer der vielen Gründe, wieso ich bei FairSorger bin. Ich habe dort viel gelernt, von den Menschen, denen wir helfen, aber auch von denen, die diese Hilfe vorurteilsfrei und mit einem riesigen Engagement anderen zu Teil werden lassen.
Kerstin: Wir alle sind Menschen, die vielleicht irgendwann mal Hilfe benötigen. Dann wären wir froh, wenn jemand da ist, einfach die Hand reicht und zeigt: "Du bist nicht alleine". Das sind alles Menschen mit Gefühlen und einer Würde. Auch diese Menschen brauchen mal ein offenes Ohr, eine Umarmung und ein liebes Wort. Es ist sehr schön zu sehen, wie dankbar jeder Einzelne von ihnen ist.
Andreas: Ich zitiere da gern Mathatma Gandhi mit seinen Worten: "be the change you want to see in the world". Damit ist eigentlich alles gesagt. Wenn Jeder von dem was er hat ein kleines bisschen abgibt - zum Wohle wirklich bedürftiger Menschen - und das in seinem unmittelbaren, gesellschaftlichen Umfeld, dann ginge es der gesamten Welt deutlich besser. Und wirklich Jeder kann etwas abgeben, auch wenn er selbst wenig hat; und sei es nur etwas Zeit.
Helma: Gerade in der heutigen Zeit, die immer hektischer wird, sollte man sich einfach mal die Zeit nehmen, auch über den eigenen Tellerrand zu schauen. Wir eilen hektisch und ohne Beachtung an denen vorbei, die unsere Hilfe benötigen. Wir fühlen uns genervt und sehen nicht den Menschen und sein Schicksal. Wir denken nicht darüber nach, dass man selber auch ganz schnell in eine Notlage kommen kann. Es gibt so viele Menschen die Hilfe benötigen. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, Menschen in Not zu helfen. Und dafür setze ich mich gerne ein!
Tja, und das hier könnte Dein Text sein... ;-)